Schule

Wie jeder normale kanadische Teenager, muss auch ich schön fleissig die Highschool besuchen. Nicht das mich das gross stören würde den die Schule hier ist extrem locker, im Vergleich zur Schweiz. Ich kann pro Semester nur 4 Fächer belegen, die ich dann jeden Tag 80 Minuten habe. Mein erstes Semester ist dementsprechend ziemlich entspannt. Block A verbringe ich in Englisch, B in Personal Fitness, C in Automotive Shop und D in Spanisch.

Englisch ist so ziemlich das Selbe wie Deutschunterricht in der Schweiz. Wir lesen Bücher, schreiben Aufsätze und müssen Vorträge halten. Für die Schüler in meinem Jahrgang ist es ein Fach, in dem sie sozusagen gezwungen sind, anwesend zu sein (Anwesenheit ist nicht selbstverständlich), weil sie eine Abschlussprüfung (Provincials= eine Art Matur) schreiben müssen.

Personal Fitness ist eine Mischung zwischen Fitnesstraining in Kraftraum und Turnhalle und Sporttheorie. Unter anderem behandeln wir Ernährung und richtiges Training. Manchmal hat man das Gefühl, in diesem Land wird nur der Sport richtig durchgezogen. Ich muss gestehen es ist wirklich ein anderes Gefühl mit Footballspieler im Kraftraum zu trainieren im Gegensatz zu Sport in einer Mädchenklasse. Man fühlt sich ziemlich schwach…

In Automotive Shop geht es wie der Name schon sagt, ans Autoflicken. Das ist wohl mit Abstand mein Lieblingsfach. Obwohl es am Anfang auch die grösste Herausforderung war. Es war schon schwierig genug alles in Englisch zu hören, doch dann kam noch dazu, dass ich keinen blassen Schimmer von Autos hatte und die Fachausdrücke erst recht nicht kannte. Der Lehrer hätte mir die Lektion auch auf Japanisch geben können, hätte keinen grossen Unterschied gemacht. Jetzt wo ich mich an das ganze Vokabular gewöhnt habe, gibt es nichts besseres mehr. Ich kann sowohl in der Theorie mithalten als auch im Praktischen. Zur Zeit wechsle ich hauptsächlich Sommerreifen zu Winterreifen. Langsam bin ich ziemlich flink in diesem Job. Auch Bremssystem-, Kühlersystem-, Batterie- und Frontend Inspektionen gehöre dazu. Zudem jegliche andere Autoprobleme die geflickt werden müssen. Ist gibt kein schöneres Geräusch als ein wieder funktionierender Motor. Jedes Mal ein kleiner Erfolg.

Spanisch ist nicht gerade der Höhepunkt vom Tag. Auch wen es ziemlich lustig werden kann, weil ich dort viele Freunde habe. Auch die Lehrerin hat ihren Charme. Eine extrem fröhliche Person, die eine Stunde voller Aufregung über einen Inchworm erzählen kann und vor Begeisterung auf und ab hüpft, wenn wir einen Satz mit mehr als 5 Wörter hervorbringen.

Wie gesagt, ich lerne vor allem wie ich ein Auto wieder zum laufen bringe und das reicht mir um jeden Morgen mit einem Lachen auf dem Gesicht in den gelben Schulbus zu steigen.

PS: Fotos folgen noch… 😉

Eine Antwort zu “Schule

  1. LIebe Noémi,
    Vielen Dank für deinen Bericht. Es freut uns zu lesen dass es dir gut geht in der Fremde und es ist sehr interessant zu erfahren was du alles erlebst. Dass die Schule etwas lockerer ist wie in der Schweiz ist ja nicht so schlimm. Dass du in Kanada auch noch spanisch lernen kannst ist ja auch nicht schlecht, wer weiss vielleicht gehst du mal nach Spanien in die Ferien dann hilft dir spanisch mindestens so viel wie englisch und das kannst du ja dann sicher nach deinem Aufenthalt in Kanada. Dass du dich als Automechaniker ausbilden kannst wird sicher deine Mutter freuen, dann hat sie ja eine Fachfrau zu Hause falls sie mal Winterreifen montieren sollte. Hat der Winter bei euch schon Einzug gehalten? Bei uns beginnt es in den Bergen einzuschneien, wir sehen den Schnee schon auf den Hügeln und wir freuen uns schon auf die Skiferien im Januar. Dein Grossvater noch mehr auf die Skitouren. Nun wünschen wir dir weiterhin viel Erfolg als Autodoktor und eine schöne Zeit, bis zum nächsten mal
    Liebe Grüsse
    Grosspape und Silvia

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